Coming-out

Mit Coming-out ist gemeint, daß sich eine Person erstmals zu ihrer sexuellen Identität bzw. Geschlechtsidentität bekennt, ohne daß diese vorher bekannt waren.

Ja, ich gestehe es: Ich bin ein altes heterosexuelles Schweinz.

So, jetzt ist es heraus. Es mußte auch mal gesagt werden, inmitten all´ dieser schwul-lesbischen, bi- und transsexuellen, phädophilen sowie sexuellen gearteten Gestalten. Oh, Verzeitung, äh, nein, Verzeihung, ich vergaß: Konstantin mein Name. Ich wohne und lebe in Kleinhüttendorf, jenem legendären Dorf im Norden der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf.

Schon zu Kaisers Zeiten war hier eine sexualwissenschaftliche Forschungseinrichtung untergebracht, damals als Therapiezentrum bezeichnet, heute als An-Institut der Gotthold-Kardinal-Frettenberg-Universität zu Düsseldorf tituliert.

Sogar Ställe soll es hier gegeben haben, vordergründig zu landwirtschaftlichen Versuchs- und Forschungszwecken. Tatsächlich wollten die Sexualwissenschaftler aber zoophile Menschen beim „Geschlechtsverkehr“ mit Kühen, Pferden und Schweinen beobachten und mehr über ihre gestörte Wollust herausfinden.

Auch einen Friedhof gibt es. Die wenigen erhaltenen Unterlagen legen aber die Vermutung nahe, daß hier nicht Forensik (Frage: Wie verwesen Leichen bei welcher Tötungsart?), sondern nekrophiliebezogene Forschung (Frage: Wie hat man Sex mit Toten?) betrieben wurden.

Aber lassen wir dieses unappetitliche Thema. „Dieses Thema ist selbst für uns Mediziner eher abstrakter Natur,“ gesteht Volkhard, seines Zeichens Gynäkologe und Geburtsmediziner. „Wie viele Frauen sterben schon während der Schwangerschaft?“

Heute ist Kleinhüttendorf ein Siedlungsgebiet für alle Formen der „Perversion“. Vor jedem Haus hängt die Regenbogenfahne – naja, fast, bis auf mein Haus. Meine ist weiß. Was es denn damit auf sich hat, wurde ich immer wieder gefragt. Ob ich mich nicht entscheiden könne. „Ich bin polymarph,“ antwortete ich dann immer. „Ich betreibe Vielweiberei / Vielmännerei.“ Je nach sexueller Ausrichtung des Gesprächspartners.

Jetzt habe ich endlich den Mut gefunden, in der Öffentlichkeit zu einer abnorm-anormalen Sexualorientierung zu stehen und stolzer Ehemann, Vater und Großvater zu sein. „Du Glücklicher,“ raunten mir inzwischen mehrere Nachbarn zu. „Ich bin genauso wie Du und habe mich nur nie getraut, es öffentlich zu machen….“

Vielleicht hat Kleinhüttendorf jetzt ja doch eine Chance, ein ganz „normales“ Dorf mit Zukunft zu werden.

Über andreasruedig

Ich bin 48 Jahre alt, wohne in Duisburg und bin Journalist und Schriftsteller von Beruf.
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